Mittwoch, 29. August 2007

Die Hochzeit




Und nun, wie versprochen, der Bericht von meinem ersten Urlaub. Die ersten zwei Tage hab ich in Mumbai verbracht. Mumbai ist im Vergleich zu Kolkata richtig sauber, es wohnen und schlafen keine Menschen auf der Straße (also nicht in der Innenstadt; die wurden alle ausgelagert in die Randbezirke. Deshalb gibt es dort auch die größten Slums vom ganz Asien) und ich hatte ein Zimmer mit Meeresblick. Ich bin ganz viel am Meer gesessen, war auf Sightseeingtour und hab jeden Tag echt super lecker Fisch gegessen. Dann bin ich mit dem Zug nach Pune gefahren zur Hochzeit von Ashoks Tochter. Freitag Abend saß die Braut zusammen mit ihren Freundinnen und alle haben sich die Hände und/oder die Füße mit Henna bemalen lassen. Am Samstagvormittag gabs dann ein paar Pujas die ich nicht wirklich verstanden habe und abends wurde der Bräutigam dann von den Schwiegereltern abgeholt und in der Weddinghall gabs dann die Willkommensfeier für den Bräutigam. Und Essen aber keinen Alkohol. Es gab die ganzen vier Tage keinen Alkohol. Am Sonntags in der Früh um sechs gings dann weiter mit den Feierlichkeiten. Um 10.20 Uhr war dann die eigentliche Trauung (Die Zeit wurde vom Astrologen bestimmt, der auch das Horoskop der beiden erstellt hat). Danach gabs Essen und Pujas bis zum Abend und am Montag auch. Es war echt interessant aber auch ganz schön anstrengend und ich hab mich dann schon gefreut als ich wieder in Kolkata war. Und letztes Wochenende war ich in Bodhgaya.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bodhgaya
In Bodhgaya hat sich Siddhartha unter den Bodhi Baum gesetzt und wurde erleuchtet. Des haben wir auch gleich probiert aber hat nicht so ganz funktioniert. Aber schön wars. Wir haben im birmanischen (oder myanmarischen??) Kloster geschlafen, viele Tempel angeschaut, unter dem Bodhi Baum geschlafen und versucht auf die 25m hohe Buddha Statue zu klettern.
Nächste Woche kommt auch schon die Anne zu Besuch und wir machen uns auf den Weg in die Berge. Hab ja noch drei Wocehn Urlaub übrig. Und dann is meine Zeit in Indien auch schon vorbei.

Montag, 20. August 2007

Santiniketan


Hab schon wieder ganz schön lange nix mehr geschrieben. Aber die Zeit vergeht so schnell... In den letzten Wochen hab ich nicht so viel unternommen. Ich war schon ewig nicht mehr auf Sightseeingtour. Aber vor zwei Wochen sind wir mit dem Vier-Uhr-Zug nach Sanniniketan
(http://en.wikipedia.org/wiki/Santiniketan)
gefahren, haben uns dort Fahrräder gemietet und sind den ganzen Tag durch die Pampa geradelt mit Chiru als Fremdenführer ma wieder. Ich hatte die Herren-Renrad-Luxus-Ausführung mit Platz für zwei Leute bin aber alleine auf meinem Rad gefahren. Das war echt ein Erlebnis nach vier Monaten in der 14 Millionen Stadt Kolkata einen Tag am Land mit frischer Luft und keine schwarzen Nasenpopel am Abend von der Luftverschmutzung, keine hupenden Autos, den ganzen Tag Ruhe!!! Die Höhepunkte waren dann die singenden Mönche, die am Flussufer geruht haben, die Tiere und die terracotta Tempel auf dem Weg (die Inder bauen ihre Tempel echt überall hin). Am Anfang war es etwas anstrengend bei 40 Grad in der Sonne zu radeln aber man gewöhnt sich wschnell dran und es ist garnicht so schlimm. Mittags gabs dann Reis und Dahl und Gemüse an einer kleinen Hütte mitten im Nirgendwo. Dort haben wir uns dann erstmal in den Hängematten und den Bananenblätterliegen abgelegt zum Mittasschlaf und sind danach gestärkt weitergezogen. Den ganzen Nachmittag die Gegend erkundet und dann um sechs abends mit dem Zug wieder zurück gefahren. Sonst ist nicht viel passiert in der letzten Zeit. Hab jetzt noch heute und morgen in der Arbeit und dann erstmal ne Woche Urlaub. Der Flug nach Mumbai ist schon gebucht und von dort aus geht es dann weiter nach Pune. Dort bin ich am Sonntag auf Hochzeit eingeladen. Und wie es sich für eine indische Hochzeit gehört, habe ich mir erstmal einen Sari gekauft, ne Unterrock und die Bluse schneidern lassen. Ich weiß auch theoretisch wie er getragen wird aber ich kann mich nicht bewegen und laufen erstrecht nicht. Ich trete immer auf den Sari beim Laufen und nachdem das einfach nur acht Meter Stoff gewickelt sind, steh ich dann mit meinem Unterrock und der Bluse da. Das wird ein Spass am Sonntag. Europäer sollten keine Saris tragen aber ich hab wohl keine andere Wahl. Werde euch dann berichten wies war.

Sonntag, 5. August 2007

Die Töpfer vom Tala Park



Und nun extra für die Euphanie der Bericht über die Töpfer vom Tala Park. Auf dem Weg zu einer unserer Kliniken ist ne riesige Töpferei. Besser gesagt ein paar Bambusstäcken in die Erde gesteckt und mit Plastikplanen abgedeckt. Aber darunter produzieren die Inder echte Kunstwerke. Eine ganze Armee von Statuen befindet sich unter den Planen, die extra für Puja produziert werden. Puja bedeutet in etwa "Verehrung" oder "Ehrerweisung". Die Puja gehört im Idealfall als täglich praktiziertes Ritual - im Hinduismus und Buddhismus zu den wichtigsten Bestandteilen des religiösen Alltags. Eigentlich kann Puja ueberall stadfinden. Die Hindus haben dafuer ihre Bunten Goetterbilder oder kleine Statuen und Puja setzt sich aus folgenden Ritualen zusammen: die Gottheit wird herbeigeführt (1) und es wird ihr ein Sitz angeboten (2). Dabei wird ihr Wasser zum Reinigen der Füße (3) des Gesichtes und die Hände (4) sowie zum Spülen des Mundes (5) gereicht. Dann wird sie gebadet (6), gekleidet (7), mit der heiligen Schnur versehen und geschmückt (8). Sie wird mit duftenden Salben (meist Sandelholz ) betupft (9) und ihr werden Blüten (10) dargeboten, sowie Räucherstäbchen (11) und ein brennendes Licht mit Butterschmalz (12). Dann wird ihr eine Opferspeise (13) vorgesetzt und anschließendBetel (14) gereicht. Schließlich erfolgt das Überreichen der Gaben (15) und das Ritual endet mit dem ehrfurchtsvollen Umschreiten der Gottheit. Oder was die meisten Hindus machen is ne Blumenkette um das Bild haengen und ein paar Räucherstäbchen anzuenden. Puja im Oktober ist für die Inder in West Bengalen wie Ostern, Weihnachten, Geburtstag und Hochzeit an einem Tag. Gut dass ich vorher heim flieg und die sieben Tage Feiertage verpass. Die Statuen werden dafür noch angemalt und dann mit ganz viel Musik und Party durch die Stadt getragen um sie dann am Schluss in den heiligen Hoogly (für die Hindus Ganges) zu schmeißen.